
Ein guter Start hilft durch die ganze Schulzeit!
Den Schulanfängerinnen und -anfängern ihren Start in ihren neuen Lebensabschnitt zu erleichtern, darum bemühen wir uns an der Konrad-Kocher-Schule.
Ein wichtiges Element dabei ist der Unterricht in unseren jahrgangsgemischten Eingangsklassen, die wir bei uns an der Schule schon seit einigen Jahren bilden. Zu Schuljahresbeginn werden alle Kinder im schulfähigen Alter in der jahrgangsgemischten Eingangsstufe aufgenommen und in bereits bestehende Klassen eingebunden. Sie treffen dort in der Klassengemeinschaft auf Mitschülerinnen und Mitschüler, die bereits Schulerfahrung haben und die ihnen gerade in der nicht immer einfachen Phase der Eingewöhnung zur Seite stehen können.
Diese jahrgangsgemischten Klassen bringen allen Kindern viele Vorteile und Chancen:
So geschieht der Übergang von den vorschulischen Bildungseinrichtungen zur Grundschule sanft und kindgerecht; denn die Kinder haben dort die Altersmischung auch erlebt und sind sie von dort gewöhnt.
So eine Altersmischung bedingt ein Lernen der Kinder voneinander. Davon profitieren sowohl die „lehrenden“ Kinder wie die „lernenden“ Kinder. Und durch die übliche 2-Jahres-Verweildauer übernimmt jedes Kind im Laufe dieser beiden Schuljahre beide Rollen.
Natürlich sind die Eingangsvoraussetzungen der Kinder sehr unterschiedlich. Aber das sind sie auch in Jahrgangsklassen; nicht nur, weil die Spanne des Eintrittsalters der Kinder jedes Jahr bis zu 1 ½ Lebensjahre umfassen kann. Diese Unterschiedlichkeit und Individualität unserer Kinder erfordert in den jahrgangsgemischten Klassen grundsätzlich eine individuelle und differenzierende Unterrichtsgestaltung durch die Notwendigkeit zur parallelen Planung verschiedener Lernprozesse.
Einer Über- oder Unterforderung wird mit altersgemischten Grundschulklassen stärker entgegengewirkt, da die unterschiedliche Lernausgangslage, die verschiedenen Lerntempi und Lernfähigkeiten durch deutlich differenzierte Lernangebote, freies Arbeiten, Projektunterricht, Rhythmisierung des Schultages sowie individualisierende Unterrichtsverfahren im gesamten Begabungsspektrum berücksichtigt und gestärkt werden.
Große Förderung erfährt das soziale Lernen. So entsteht durch das natürliche Alters- und Leistungsgefälle eine klare Leistungsgliederung in der Gruppe mit wesentlich weniger Konkurrenz und dadurch auch geringerer Beeinträchtigung der Lernmotivation.
Aufgebrochen werden kann auch die Verweildauer in dieser Eingangsstufe. Besonders begabte Schüler können nach einem einjährigen Besuch der jahrgangsgemischten Klasse einfacher in die Jahrgangsstufe 3 aufrücken. Genauso können Schüler, die für das Lernen mehr Zeit benötigen, die jahrgangskombinierte Klassenstufe in drei Jahren durchlaufen, ohne dass sie dafür die gewohnte Klasse wechseln müssen.
Jedem Schüler bietet das Lernen in einer jahrgangsgemischten Klasse weitere Chancen.
Die Kinder erwerben durch Lernen am Modell Regeln und Rituale sowie Arbeits- und Lerntechniken.
Die durch die Altersmischung entstehenden Lern- und Wissensunterschiede von Schülern, die je nach Fach und Lerninhalt verschieden sein können und meistens auch sind, werden zur Förderung von schwächeren Kindern genutzt, wobei lehrende und lernende Schülerinnen und Schüler eine Bereicherung erfahren. Dabei fördert lehrendes Lernen den Erwerb von Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit.
Im Unterschied zur Jahrgangsklasse werden dadurch keine starren Rollenverteilungen entwickelt. So tragen die Erfahrungen in der altersgemischten Lerngruppe zur Stärkung des Selbstwertgefühls der einzelnen bei.
Jahrgangsgemischte Klassen berücksichtigen die verschiedenen Entwicklungsstände der Kinder durch differenziertes, individuelles und gemeinsames Lernen und ermöglichen so einen entdeckenden, forschend-problemlösenden Unterricht, der die eigenaktiven Lernprozesse der Schüler unterstützt.
An der Konrad-Kocher-Schule haben wir diese Vorteile und Chancen in jahrgangsgemischten Eingangsklassen in den vergangenen Jahren immer erfahren dürfen und nutzen und fördern sie konsequent. Deshalb sind wir von diesem Weg in das Schulleben überzeugt.
Er entspricht auch den Vorgaben unseres Bildungsplanes, der für alle Fächer die Bildungsziele, Kompetenzen und Bildungsstandards in einem 2-Jahres-Rhythmus vorgibt.
U. Smolarek, Schulleiterin. September 2017